Musiktheater

Doktor Ox

Fantastische Operette von Jacques Offenbach
PREMIERE
04. Mai 2024
Opéra bouffe en 3 acts et 6 tableaux

Spieldauer: 2 Stunden 40 Minuten, Pause nach 1 Stunde und 40 Minuten

In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln

Leider müssen wir die Vorstellung Doktor Ox am 21.06.2024 wegen einer Erkrankung im Ensemble ersatzlos absagen.

 

Doktor Ox und sein Gehilfe Ygen bilden das unschlagbare Wissenschaftler-Duo Ox-Ygen. Mit dem neu erfundenen „Belebungsgas“ Oxygen sorgen sie bei einem außergewöhnlichen Experiment für Trubel in der verschlafenen Stadt Quiquedonne. Eigentlich sollte das Gas die Wirtschaft in der Stadt ankurbeln, die sich mit ihrer Nachbarstadt im Clinch befindet. Doch es bringt alles durcheinander und die phlegmatischen Bürger*innen Quiquedonnes in Wallungen. 

In Jacques Offenbachs opulentem Werk ist Doktor Ox, uraufgeführt 1877, ein wiederzuentdeckendes Juwel. Basierend auf einer Kurzgeschichte von Jules Verne, verkehren sich in Offenbachs schwungvoller Satire Sinn und Unsinn – ein sprühendes Bühnenspektakel.

Pressestimmen

  • Spaß im Theater

    Regisseurin Anna Weber inszeniert die Geschichte mit viel Augenzwinkern und einer guten Prise Humor.  [...] Auch die Verwechslungen inszeniert Weber mit großem Tempo. […] Thorsten Schmid-Kapfenburg lotet mit dem Sinfonieorchester Münster die unterschiedlichen Tempi der Partitur differenziert aus. So gelingen ihm wunderbar langsame Bögen, um den Lauf der Dinge im verschlafenen Städtchen Quiquendonne zu zeichnen, die sich durch die Wirkung des Oxygens in eine Klangwelt verwandeln, wie man sie aus anderen Offenbach-Operetten gewohnt ist. Auch der um den Extrachor erweiterte Opernchor unter der Leitung von Anton Tremmel begeistert durch große Spielfreude und homogenen Klang. […] Auch die Solistinnen und Solisten bewegen sich auf gutem Niveau. Garrie Davislim gibt die Titelpartie als leicht abgehobenen Wissenschaftler mit leicht britischem Standesdünkel und punktet durch sauber angesetzten Tenor.  [...] Judith Gennrich gestaltet die Partie der Prascovia mit vollem Mezzosopran und intensivem Spiel, entfacht dabei aber auch eine enorme Komik, wenn sie Ox zu überlisten versucht. Ludwig Obst legt Ox's Assistenten Ygen mit großem Spielwitz an […]. Musikalisch bleibt vor allem die Nummer des Niclause im Ohr, der sich rühmt, seiner Schwägerin um die Taille gefasst zu haben. Gregor Dalal punktet hier mit überbordender Komik […]. Barbara Bräckelmann entwickelt sich mit dunkel gefärbtem Mezzo von einer gemächlich strickenden Gattin in eine feurige Liebhaberin […]. Auch die übrigen kleineren Partien sind gut besetzt, so dass es für alle Beteiligten großen Beifall gibt, in den sich auch das Regie-Team einreiht.

    Fazit: Anna Webers Inszenierung der unbekannten Offenbach-Operette macht großen Spaß […].

     

     

     

    Thomas Molke, Online Musik Magazin, 05.05.2024

  • Ein Fest für alle Sinne

    Regisseurin Anna Weber entschließt sich im Theater Münster dazu, gesellschaftliche Implikationen weitgehend unbeachtet zu lassen. Stattdessen erschafft sie gemeinsam mit Sina Manthey und Hanna Rode eine wunderbare Fantasiewelt. Das Ganze scheint in einer überdimensionalen Gummizelle zu spielen. Ein gelungener Tribut an die literarische Vorlage, einer utopischen Kurzgeschichte von Jules Verne. […] Anja Weber behält auch in den Massenszenen große Übersicht auf der Bühne, lässt niemanden außer Acht. Und so gibt es in jedem Moment etwas zu sehen. Das macht den Abend zu einem großen Vergnügen für die Augen! […] Die Ausführenden jedenfalls tun alles, um Offenbach Gehör zu verschaffen: Allen voran der Opernchor Anton Tremmels, der kraftvoll singend, mit toller Bühnenpräsenz und spürbar großem Vergnügen an der Sache das Fundament für das Gelingen legt. Auch die kleineren Rollen werden mit ausstrahlender Freude gesungen. Luise von Stein spielt die raffinierte und quicklebendige Zofe Lotsche. Ludwig Obst glänzt als Ox' Gehilfe Ygen mit ebenmäßigem, markantem Tenor. Auch Garrie Davislim weiß in der Titelrolle durchsetzungsfähig zu überzeugen […]. Überragend Judith Gennrich als Prascovia. Liebe, Hass, Rachegelüste und Ohnmacht legt sie absolut überzeugend mit großer Ausstrahlung und umwerfender Komik in ihre Stimme.
    Thorsten Schmid-Kapfenburg legt mit dem Sinfonieorchester Münster die Brillanz der Offenbachschen Partitur frei, die Ironie, aber auch maßlose, spielerische Übertreibung beinhaltet. Ein Abend, der viele Sinne anspricht.

     

     

     

    Thomas Hilgemeier, Westfälische Nachrichten, 06.05.2024

  • Ein lustvolles Loblied auf die Operette

    […] In Jacques Offenbachs Operette „Doktor Ox“ gibt es wahrlich einiges zu sehen. In einer sehr sehenswerten Inszenierung von Anna Weber nimmt das Theater Münster es nun in seinen Spielplan auf und erhielt dafür am Premierenabend den begeisterten Zuspruch des Publikums. […] Webers Inszenierung gelingt so hervorragend, weil sie gekonnt das aufnimmt, was Offenbach mit der Komposition des Werkes voraussetzt: Die sehr präzise Balance aus musikalischer Raffinesse und einem Humor, in dem neben viel schriller Buntheit immer auch gesellschaftskritische Töne anklingen. […] Dabei gelingt dem Ensemble, das sich aus Sängern und Schauspielern zusammensetzt, ein temporeiches Zusammenspiel. Die Nähe zum Publikum trägt gemeinsam mit der großen Ausdrucks- und Spielfreude von Ensemble und Chor dazu bei, dass man sich der humorvollen Dynamik des Bühnengeschehens kaum entziehen kann. […] Das Sinfonieorchester Münster unter der Leitung von Thorsten Schmid-Kapfenburg setzt Offenbachs Werk kraftvoll wie brillant um. Und dennoch tragen Text und Inszenierung der Lebenswirklichkeit einer modernen Gesellschaft Rechnung – lustvoll, parodistisch und als Loblied auf die Operette.

     

     

     

    Jonathan Rochol, Die Glocke, 06.05.2024 

  • (c) Martina Pipprich
  • (c) Martina Pipprich
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  • (c) Martina Pipprich
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